Durch die jeweils geringen Fallzahlen sind die zur Zulassung eines Medikaments erforderlichen klinischen Studien so aufwändig und teuer, dass die üblichen Marktmechanismen nicht funktioniere. Die traurige Wahrheit: Seltene Erkrankungen lohnen sich für Pharmakonzerne nicht.
Bis 1999 existierte in Deutschland quasi kein Markt für Orphan Drugs. Ein wichtiger Meilenstein für die Patient:innen war die EU-Verordnung über Arzneimittel für seltene Leiden im Jahr 2000. Sie ermöglichte ein vereinfachtes Zulassungsverfahren für Orphan Drugs und räumte den Herstellern zeitlich beschränkte Exklusivrechte ein.

Steigende Zulassungszahlen - finanzielle Hürden
Innovative Verfahren:
Zeitenwende in der Therapie
Forschenden gelingt es heute zunehmend, die pathologischen Mechanismen der Krankheitsentstehung zu entschlüsseln. Damit liefern sie Ansatzpunkte für die Entwicklung zielgerichteter Medikamente und Antikörper, die die Symptome der betroffenen Menschen deutlich verringern können.
Ermutigende Behandlungserfolge mit gen- und zelltherapeutischen Verfahren, läuten eine regelrechte Zeitenwende in der Medizin ein. Insbesondere die Betroffenen von Seltenen Erkrankungen, die eine monogenetische Ursache haben, dürften auf Heilung hoffen, wenn aussichtsreiche Forschungsansätze jetzt konsequent weiterverfolgt würden.
Um die Entwicklung aussichtsreicher Behandlungsansätze voranzutreiben, bündelt die von unserer Stiftung initiierte Alliance4Rare die Expertise forschungsstarker Universitätskinderkliniken entlang einer standortübergreifenden Forschungsstrategie für Seltene Erkrankungen.
Ermutigende Behandlungserfolge zeigen, dass Genersatztherapien grundsätzlich in der Lage sind, die Funktionsfähigkeit erkrankter Organsysteme wiederherzustellen.
Sie geben Anlass zur Hoffnung, dass insbesondere Seltene Erkrankungen, die eine monogene Ursache haben, perspektivisch geheilt werden können, wenn bestehende Ansätze konsequent weiterentwickelt werden.
Chance oder Risiko?
